Vielleicht eins vorweg: beides hat natürlich nichts miteinander zu tun 😉 … Es regnet mal wieder (immer noch?) und mir bleibt noch Zeit, kurz von Balmoral und nun ja, dem wohl bekanntesten Seeungeheuer der westlichen Welt zu berichten…
Aufmerksame Leser von Gala und Bunte (und wie sie alle heißen) wissen natürlich, das Balmoral immer schon der Sommersitz der im letzten Jahr verstorbenen Queen und nun des „neuen“ Königs von England ist. Alle anderen wissen es dann ab jetzt 🙂
Also musste ich da hin… mein Reiseführer warnt schon mal vor mit den Worten „schön muss man den Palast nicht finden…“ und er hat nicht Unrecht, so richtig schön ist er nicht. Dort, wo es spannend wird, nämlich im Inneren, sind Besucher gar nicht erlaubt. Nur den Ballsaal darf man anschauen und hier sind im wesentlichen zahlreiche Fotos aus mehreren Jahrzehnten ausgestellt (die man halt auch schon aus Gala und Bunte kennt ;-)) Aber der Garten (oder sagt man besser Park?) ist schön und kann ausgiebig durchstreift werden – und das hat ja schon auch mal was. Es gibt unzählige alte Bäume, unter denen ich stehe, als mal ein Schauer über das Gelände zieht und einen riesigen schön angelegten Gemüsegarten, in dem zahlreiche Gärtner am gärtnern sind. Zahlreich sind auch die Besucher, die alle mit ihrem Audioguide am Ohr ein wenig lustig aussehen, aber durch das riesige Gelände und dadurch, das ich ausnahmsweise einmal sehr früh dran bin (habe nur 15 Fahrminuten entfernt an einer winzigen Straße gecampt und war deshalb pünktlich um zehn Uhr am Eingangstor) nicht wirklich stören 🙂
Zum Glück durchforste ich noch einmal das Internet, bevor ich weiter fahre und stoße auf einen viel gelobten Wanderweg zu den „Cairns“, mir als Grabhügel bekannt, hier aber eher Steinkegel, errichtet als Denkmäler von Queen Victoria und Prince Albert, die im neunzehnten Jahrhundert Balmoral erworben und dorthin ihren Sommersitz verlegten. Mit diesen Steinkegeln wollten sie den Erwerb von Balmoral, Hochzeiten ihrer Kinder und andere wesentliche Ereignisse feiern. Drei Stunden führt mich der Weg durch einen traumhaften Wald mit zum Teil grandiosen Aussichten auf das Dee-Tal (durch das Tal fließt der Fluss Dee) und Balmoral. Das wirft zwar wieder meinen Zeitplan komplett um, aber gelohnt hat es sich allemal.

Tags drauf (der Wetterbericht verrät schon, dass es wohl der letzte richtig sonnige Tag sein wird), mache ich mich auf, um das wohl berühmteste Seeungeheuer zu (be)suchen 😉 Ich bin überrascht, wie riesig Loch Ness eigentlich ist, 37 km lang (allerdings im Mittel nur 1,5 km breit, danke wikipedia)! Mein Ziel ist es, Touristenmassen möglichst zu vermeiden und da ich am eher untouristischen Ende bin, lässt sich das deutlich einfacher bewerkstelligen als gedacht. Auf meiner Wanderung begegne ich innerhalb von vier Stunden (lässt man das Cafe in dem kleinen Ort in der Mitte meiner Wanderung mal außen vor) genau vier Menschen … herrlich. Der Wanderweg führt meist durch Wald, aber sehr abwechslungsreich und kann ein paar sagenhafte Ausblicke auf Loch Ness bieten. Und irgendwann stehe ich tatsächlich direkt am See und teste, ob sich Nessie wohl anlocken lässt, wenn man die Füsse reinhält 😉 Das lässt sie aber vermutlich kalt (meine Füsse sind zumindest noch dran) und an ihrer Stelle hätte ich mich wohl auch eher auf die Kanufahrer in der Mitte des Sees konzentriert, wäre einfacher gewesen 🙂
