Wir sind noch nicht lange auf Madeira, aber wir haben schon einen Running Gag: jedes Mal, wenn wir irgendwo auf dieser sonnenverwöhnten Insel bei 34 Grad im Schatten herum spazieren, wandern oder stehen und wir uns einfach nur eine Ecke Schatten herbeiwünschen, erinnern wir uns daran, das der Reiseführer davon gesprochen hat, hier wären ganzjährig angenehme 21 bis 26 Grad… zugegebenermaßen, die Temperaturen gibts hier schon auch, aber halt nachts…
Ich vermute, irgendwo ist der Wettergott langsam ein bisschen genervt von mir 😉 kann man mir es denn nie recht machen? Ich würde ja sagen, das ist gar nicht so schwer, alles zwischen 18 und 26 Grad finde ich eigentlich ganz fabelhaft 😉 ich hab anscheinend nur noch nicht das Land gefunden, in dem diese Temperaturen dann herrschen, wenn ich auch grade da bin 🙂
Den ersten Tag in Madeira verbringen wir erstmal in Funchal, der Hauptstadt. Gestern abend sind wir hier gelandet und freuen uns immer noch über die große Wohnung, in der wir hier wohnen dürfen und über den Mini-Balkon, gerade groß genug für einen kleinen Tisch und zwei Stühle und dafür mit Meerblick, herrlich!!!
Madeira haut einen ja schon ein bisschen um, kleine Insel, aber riesige und steile Berge. Der Anflug auf den Flughafen war schon ein Träumchen.

Unser erster Stop in Funchal ist die berühmt berüchtigte Markthalle 🙂 Berühmt, weil sehr schön und ein großes Touristenmagnet, berüchtigt, weil alle vor den Abzockerpreisen gewarnt haben…

Wir waren uns natürlich sicher, das passiert uns nicht… aber probieren dann doch mal hier und da und sind plötzlich bei 22 Euro für zwei kleine Smoothies und eine Drachenfrucht… (im Bild unten ganz rechts für alle die, die das auch noch nicht kennen) da haben wir ziemlich geschluckt und uns dann von Käufen sämtlicher Art zurück gehalten 😉

In Funchal gibt’s eine tolle Seilbahn, die einen quasi auf den Hausberg bringt (wenn man das bei einer Stadt, die praktisch nur aus Bergen besteht, überhaupt sagen kann). Auf dem Hausberg liegt Monte, bekannt für eine schöne Kirche und für die Korbschlittenfahrten, die wir uns zwar ansehen, aber nicht ausprobieren, die unendliche Warteschlange hält uns da ganz gut von ab 😉 Aber der Ausblick von hier ist einfach traumhaft!



Oben in Monte liegt übrigens auch ein riesiger Park mit exotischen Pflanzen und herrlichen Ausblicken.



Tags drauf holen wir dann unseren Mietwagen ab, den wir für die kommenden fünf Tage gebucht haben und los gehts zum Insel-Erkunden. Quasi rundherum um die Insel führt eine mittlerweile fast komplett ausgebaute große Schnellstraße und wir sind nicht nur von den Ausblicken ziemlich beeindruckt, sondern auch von der „Baukunst“. Man muss sich das mal vorstellen: Madeira besteht gefühlt ausschließlich aus hohen und steilen ehemaligen vulkanischen Bergen. Eine ebene Fläche gibts praktisch gar nicht. Diese Schnellstraße lässt sich davon allerdings nicht unterkriegen: Kilometerlange Tunnel und Brücken reihen sich ununterbrochen aneinander und machen es möglich, dass man auch den weit entferntesten Punkt von Funchal aus mehr oder weniger in einer Stunde Fahrzeit erreichen kann. Nur wenn man von der Schnellstraße abbiegt und rein in die Orte fährt, dann wirds ein bisschen abenteuerlicher für den Fahrer … für die Beifahrerin beginnt dann aber erst der Spaß 😉
An unserem ersten Tag folgen wir der Straße immer an der Küste entlang, halten kurz im Städtchen Ponta Do Sol mit seiner bunten Häuserzeile am Meer und dem typischen Steinstrand, fahren dann weiter bis ganz in den Westen zum Leuchtturm und dann gehts auf dem einzigen noch nicht neu gebauten Stück Straße ganz schön schlängelig nach Norden zum bekannten Städtchen Porto Moniz. Ganz ehrlich: bin ich froh, als wir dort ankommen, denn trotz vorne sitzen, ist mir dann doch zum Schluss ein bisschen schummrig in der Magengegend…



Porto Moniz ist für seine beiden Atlantikbäder bekannt, eins gratis und eins eher als Freibad mit etwas Eintritt. Vor hohen Wellen ist man übrigens auch in größeren Bad nicht gefreit: weil es heute hier tatsächlich kurz bedeckt ist, sind wir nur gucken und beobachten und das Bild hier unten ist direkt entstanden, nachdem eine ziemlich große Welle das komplette Becken einmal so zum überschwappen gebracht hat, das auch ne ganze Menge Menschen außerhalb des Wassers und ihre Taschen ziemlich nass geworden sind…

Abends gibts dann noch ein Madeira-Bier, das (ehrlicherweise überraschend) richtig, richtig gut schmeckt…
