Zugfahrt nach Athen, Etappe 7: Split – Dubrovnik

Kurz nach acht geht es morgens mit dem Bus los in Richtung Split. Fast vier Stunden dauert die Busfahrt, sie läuft aber ausgesprochen gut. Es ist nur wirklich sehr kalt im Bus …

Und dann bin ich in Dubrovnik, beziehungsweise eher recht außerhalb in der Nähe des Kreuzfahrtschiffhafens. Von hier aus sind es 30 Minuten Fußweg bis zu meinem kleinen Appartment mit herrlichsten Blick und nochmal 30 Minuten bis in die Altstadt Dubrovniks, dem touristischen Zentrum.

Dubrovnik ist ja spätestens seit der Serie „Game of Thrones“ ein Touri-Magnet und wohl in der Hauptsaison restlos überlaufen. Im November ist die Stadt eher angenehm leer, ich finde aber tatsächlich, dass dadurch auch ein bisschen Charme verloren geht, irgendwie wirkt es manchmal so, als ginge man durch ein überdimensionales Museumsdorf spazieren …

Die Altstadt ist unglaublich geometrisch angelegt. Von der breiten Hauptstraße aus zweigen super schmale Gassen ab, es sieht überall sehr gleich aus und sogar ein bisschen trist … wobei das auch daran liegen kann, das wirklich vieles hier schon geschlossen hat und im tiefsten Winterschlaf liegt … und das der Himmel über mir und die Regenwarnung auf dem Handy ein leicht ungutes Gefühl erzeugen 😉

Die Hauptstraße der Altstadt…
… von der immer ganz schmale Gassen abzweigen, alle schnurgerade

Und tatsächlich, die Regenwarnung war angebracht, auf dem Rückweg gehe ich kurz, vielleicht zehn Minuten lang, in einen Supermarkt und als ich wieder rauswill, geht die Welt gerade unter … ein Regenschauer geht hernieder, den man eigentlich am liebsten von drinnen anschauen würde … aber ich bin ja noch draußen, so zehn Minuten von meiner Unterkunft entfernt … oje.

Diese zehn Minuten reichen, um meine Schuhe (und den Rest von mir), trotz Regenschirm, einmal gründlich zu durchweichen … Dubrovnik ist wahnsinnig hügelig, die Hauptstraße liegt auf Meeresebene, die meisten Häuser aber deutlich höher am Hang. Schmale und steile Treppen verbinden die einzelnen Straßen, die sich eher parallel zueinander am Berg befinden.

Auf diesen Straßen stehen sofort tiefe Pfützen, die man im Dunklen auch nicht immer so gut sieht, an den steilen Treppen sind zwar auf einer Seite Regenrinnen, durch die schiesst aber soviel Wasser, dass es manchmal auf die Treppe ausweicht. Pitschnass komme ich in meiner Unterkunft an 😃 Na prima.

In den kommenden Stunden geht hier ein Sturm und ein Gewitter hernieder, das ich doch ziemlich beeindruckt bin – und sehr froh, im Warmen zu sitzen 😉 Das ändert sich auch am kommenden Tag nicht … der Regen peitscht weiter aufs Dach und sowohl der Blick nach draußen, als auch auf meine immer noch recht nassen Schuhe machen die Couch unwiderstehlich 😉 bin ich froh, dass ich zwei Tage für Dubrovnik eingeplant habe… so gönne ich mir mal einen Pausentag, gucke dem Regen zu, feile noch ein wenig an meiner Reiseplanung und warte auf besseres Wetter.

Und ich habe Glück. Als ich am nächsten Morgen wach werde, strahlt mich die Sonne von einem blauen Himmel an 😊

Mein Blick aus dem Appartment, ganz schön schön!

Also auf Richtung Stadt, die Schuhe sind auch wieder trocken.

Heute ist alles wieder trocken, aber die letzten zwei Tage war diese Treppe ein halber Wasserfall 😉

Zuallererst laufe ich hoch zur Festung und muss sagen, hier ist es wieder mal traumhaft schön! Dieser Blick aus den kleinen Mauerfenstern Richtung Meer und Altstadt, herrlich! Ich habe die Burg fast für mich alleine und bummle ganz gemütlich herum. Auf Wegweiser hat man hier irgendwie verzichtet und ich suche mir den Weg durch die Festung selber, es geht steile Treppen nach oben und in jedem Stockwerk wartet eine neue atemberaubende Sicht … ganz, ganz herrlich!!!

Diese Fenster haben es mir angetan, wie im Bilderrahmen direkt dahinter das Meer …
Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie froh ich bin, zwei Tage hier eingeplant zu haben und heute mit dem allertollsten Wetter verwöhnt zu werden …
Und noch ein Blick auf die Altstadt mit Stadtmauer …

Nur sehr schwer kann ich mich von diesen Ausblicken und dieser friedlichen Atmosphäre in der alten Festung lösen und laufe aber irgendwann doch wieder in das Städtchen rein. Und auch hier sieht es heute deutlich freundlicher aus als noch vor zwei Tagen …

Eine Kirche im Zentrum, der Weihnachtsbaum steht schon 😊
Der Rektorenpalast, ein gotischer Renaissancepalast, den man auch von innen besichtigen kann …
… so schön!!!

Ohne Plan, also wie immer eigentlich 😉, lasse ich mich nur durch die Gassen treiben und bewundere diese wirklich schöne Stadt. Der Eindruck in einer Art Museumsstadt zu sein, bleibt zwar bestehen, so richtig lebendig ist es hier nicht, aber doch einfach richtig schön. Und ja, im Sommer hätte ich mich vermutlich über die Touri-Massen beschwert 😉

Noch eine wunderschöne Kirche, …
… eine Gasse …
… und der Kreuzgang eines Klosters.

Im Sommer kann man hier wahrscheinlich nie ein Foto ohne andere Menschen drauf machen und hat nie die Zeit, einfach mitten auf der Straße stehen zu bleiben und diese tollen Gebäude zu bestaunen…

Als die Sonne dann so ganz langsam Richtung Horizont verschwindet, mache ich mich auch auf Richtung Unterkunft – morgen geht es weiter Richtung Süden, ich bin gespannt.

Nachmittags am Hafen

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