Zugfahrt nach Athen, Etappe 8: Dubrovnik – Kotor – Tirana

Ein bisschen schade ist das schon: ich werde nicht mal 24 Stunden in Montenegro verbringen … aber durch die vielen Busfahrten muss ich ein paar Aufenthalte ein wenig kürzen und außerdem ist für die kommenden zwei Tage viel Regen angesagt in den Hafenstädten von Montenegro. Und was viel Regen heißen kann, habe ich ja grade gut in Dubrovnik gemerkt, das war jetzt kein kurzer Schauer auf den wieder eine kurze trockene Phase folgte, sondern einfach nur sehr viel Regen ohne Pause.

Eine kurze Recherche ergibt: das schönste Hafenstädtchen Montenegros ist – angeblich – Kotor. Und nach Kotor geht ein Bus, perfekt. Ich beschließe noch am Abend weiter nach Podgorica zu fahren, das ist die Hauptstadt von Montenegro und am nächsten Morgen direkt weiter nach Tirana, der Hauptstadt von Albanien. Dort will ich dann zwei Tage bleiben. Und da ich fast keine schönen Bilder von Podgorica gefunden habe, werde ich da schon nicht allzu viel verpassen (hoffe ich). Klingt ein bisschen nach Stress, wird aber schon 😉

Die Busfahrt von Dubrovnik nach Kotor ist die bis dahin landschaftlich allerschönste Fahrt. Die Straße geht eigentlich immer am Meer entlang und später umrundet sie die komplette Bucht von Kotor mit atemberaubenden Ausblicken. Zwischendurch gibts noch einen Stopp an der Grenze. Bisher habe ich die Grenzen ja maximal gemerkt, wenn ich aufs Handy geschaut habe oder wenn sich die Sprache der Zugdurchsagen geändert hat. Hier aber ist eine EU Aussengrenze und wir müssen zweimal alle aussteigen, die Ausweise vorzeigen, warten bis der Bus vorgefahren ist und wieder einsteigen. Aber ansonsten gibt es keine Wartezeiten und alles läuft ganz wunderbar.

Blick zurück auf die Altstadt von Dubrovnik und eine große schöne Yacht 😉
In Montenegro umrunden wir die Bucht von Kotor und haben immer Blick auf Wasser, kleine Küstenorte und hohe Berge, zum Teil schon mit Schnee … so wunder-, wunderschön!!

Und dann sind wir in Kotor und ja, hier ist es wunderhübsch! Für mich eine der allerschönsten Städtchen, in denen ich je war und- wenn ich ganz ehrlich bin – ein Städtchen, das ich noch charmanter als Dubrovnik finde. Schmale Gassen, kleine Plätze, die ganz plötzlich auftauchen und von denen kreuz und quer wieder viele kleine Gässchen abgehen. Irgendwie sehr lebendig … und verwirrend 😉 Ich muss sagen, ich verlaufe mich andauernd, selbst mit Google Maps laufe ich noch in die völlig falschen Gassen rein. Hier ist nix im Schachbrettmuster geplant angelegt. Diese Stadt ist ein Träumchen. Ich schleppe zwar die ganze Zeit mein Gepäck mit mir herum, weil die Gepäckaufbewahrung in der Stadt nicht funktioniert hat, aber egal.

Auch hier wird weihnachtlich dekoriert 😃 Dieser Weihnachtsbaum und die Palme, so herrlich!!
Enge Gässchen, hier mit Balkon und Deko
Einer dieser vielen kleinen Plätze mit Kirche

Kotor ist übrigens auch für seine vielen Katzen berühmt, die gehören hier tatsächlich richtig zum Stadtbild. Es gibt sogar ein Katzenmuseum, das aber gerade geschlossen hat. Kaum ein Geschäft, in dem keine Katze gemütlich ein Nickerchen hält 😉 Ja, richtig gelesen… ob im Schuhgeschäft auf einer Sitzbank (sah sehr gemütlich aus!), im Café vor dem Tresen, im Juweliergeschäft auf der Kasse 😃 in wirklich fast jedem Laden sehe ich hier Katzen, da muss man noch nicht mal rein gehen … auf den Straßen sind sie natürlich auch zu Hauf unterwegs, sehen aber alle sehr gepflegt aus.

Allein auf diesem Bild sind vier (!) – wer findet alle? 😉

Als es ganz langsam dämmrig wird, laufe ich noch mal zu einer kleinen Kirche am Hang. Richtig berühmt ist die Festung oben auf dem Berg, aber das ist mir jetzt mit schwerem Rucksack zu viel und außerdem wird es auch bald dunkel – und das letzte, was ich möchte, ist diesen recht unebenen Weg im Dunkeln herunterzustolpern.

Ich sagte ja, sie sind überall 😉
Etwa auf der Mitte bei einer kleinen Kapelle angekommen …
… was für ein herrlicher Blick!!
So sah der Weg übrigens aus … den wollte ich nicht im Dunkeln gehen …

Ich muss sagen, nach Kotor muss ich nochmal im Frühjahr wiederkommen, hier hat es mir wahnsinnig gut gefallen. Und zur Festung möchte ich auch nochmal rauf … soll im Sommer aber eine sehr schweißtreibende Angelegenheit sein 😃

Abends geht es dann von Kotor nach Podgorica, dort habe ich ein Hotel direkt am Busbahnhof gebucht, was super praktisch, aber nicht besonders schön ist 😉 Im meinem Zimmer riecht es nach Zigarettenqualm und obwohl ich sofort ein anderes Zimmer bekomme, ist das zwar besser, aber auch geruchsmässig nicht so der Hammer … aber egal, für eine Nacht werde ich es überleben.

Am nächsten Morgen gehts dann wieder zum Busbahnhof – es geht ja direkt weiter nach Albanien. An dieses Warten in den Busbahnhöfen, ohne richtig zu wissen, wann der Bus dort ankommen wird und wo genau, hab ich mich auch noch nicht gewöhnt … so eine Anzeigetafel mit Gleis wäre klasse 😊 aber es geht halt auch scheinbar so 😉 Zumindest haben alle Busse ihr Reiseziel vorne groß im Bus auf dem Schild stehen und ich sage mir immer, man wird mich schon aufhalten, wenn ich mal in einen falschen Bus einsteigen will, steht ja alles auf dem Ticket.

Rauchen tun die Busfahrer übrigens wirklich alle, da hatten die Bewertungen schon recht. Ich setze mich aber immer eher mittig in den Bus – da hab ich ein bisschen Abstand vom Qualm, aber sitze noch weit genug vorn, um auch kurvige Straßen gut zu vertragen 😊 Eigentlich merkt man auch nur, dass sie rauchen, weil sie dann immer ihr Fenster aufmachen – das ist geruchstechnisch sehr gut, es wird dann aber auch immer richtig kalt im Bus …

An der Grenze probieren wir dieses Mal was Neues aus, der Busfahrer sammelt alle Pässe ein und gibt sie nach der Kontrolle dann dem vordersten Reisenden, der sich seinen raussucht und den Rest weiterreicht … ja herrlich 😃 so stelle ich mir den wahren Datenschutz vor 😉 Ich bin die Einzige, die nur mit Personalausweis unterwegs ist, da sieht man ja auch alles auf den ersten Blick.

Und dann sind wir in Albanien… und ein paar Stunden später in Tirana. Laut ist es hier … und voll … und laut … hab ich schon erwähnt, oder? Das man in Südeuropa häufiger hupt, weiß man ja, aber hier gehört das wirklich zum guten Ton im Straßenverkehr dazu … anscheinend 😉Ich wohne im 14. Stock, was sehr gut ist, denn so bin ich ein bisschen weg vom Lärm, aber das Gehupe tönt bis zu mir nach oben und geht mir sogar da manchmal ein bisschen auf den Keks. Auf der Straße empfinde ich das hier tatsächlich als Stress pur … Fun Fact: als ich in Tirana bin, ist grade noch Nationalfeiertag, der Tag der Unabhängigkeit. Laut unserem Guide auf der Free Walking Tour ist dadurch grade weniger los auf den Straßen … ojeojeoje

So schade es ist, so richtig zieht mich Tirana nicht in seinen Bann, bin halt doch kein richtiger Großstadtmensch 😉 Eine schöne Altstadt gibt es nicht, hier baut man wohl lieber neu … und gebaut wird viel … es gibt ein paar sehr neue Wolkenkratzer und das Credo ist hier wohl, wenn man in zwei oder drei Jahren wiederkommt, sieht die Stadt vermutlich schon ganz anders aus …

Blick von meinem Balkon … die Berge in der Ferne sind schon recht beeindruckend
Der große Platz, auf dem heute Abend ne Party steigt 😉 schon jetzt ist die Stimmung grandios
Ein Park gleich neben meiner Unterkunft

An meinem zweiten Abend findet in Tirana auf dem großen Platz in der Stadtmitte eine große Party statt mit Musik und um Mitternacht Feuerwerk, was ich sogar von meinem Balkon sehe … und das ist dann wirklich ganz schön!!

Feuerwerk um Mitternacht… grandios!

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